Die Windows 8-Plattform von Microsoft hat im Dezember einen Meilenstein erreicht und nach Angaben von Net Applications erstmals mehr als 10 Prozent des Marktanteils von Desktop-Betriebssystemen erreicht. Mit Windows 8 (6, 89 Prozent) und Windows 8.1 (3, 60 Prozent) belegt der kombinierte Anteil von 10, 49 Prozent insgesamt den dritten Platz des 14 Monate alten Betriebssystems.
Weitere Daten des Monats: Windows 7 behielt seinen starken Spitzenplatz bei und legte um 0, 88 Prozent auf 47, 52 Prozent zu, während das ältere Windows XP insgesamt um 2, 24 Prozent auf 28, 98 Prozent nachgab. Windows Vista hält derweil an 3, 61 Prozent fest und schlägt Windows 8.1 knapp, eine Tatsache, die in Redmond wahrscheinlich Besorgnis erregt. Der Rückgang des Windows XP-Marktanteils erfolgt kurz vor Ablauf der Frist im April, bis zu der Microsoft die Unterstützung für das 12 Jahre alte Betriebssystem einstellt.
Trotz des fernen dritten Platzes ist Windows 8 mit einem Marktanteil von 10 Prozent immer noch von Bedeutung, da Microsoft auf dem Markt für Desktop-Betriebssysteme dominiert. In einem Markt von weit über einer Milliarde Computern kontrolliert Microsoft mehr als 90 Prozent, verglichen mit 7, 5 Prozent unter Mac OS X und knapp 2 Prozent unter Linux. Tatsächlich hat Windows 8 (das von vielen bestenfalls als Enttäuschung und im schlimmsten Fall als Fehlschlag empfunden wird) einen größeren Marktanteil als alle derzeit verwendeten Versionen von OS X zusammen.
Das soll nicht heißen, dass Microsoft sich natürlich über Windows 8 freut. Nach dem enttäuschenden Start und der negativen Kundenresonanz ergriff Microsoft drastische interne Maßnahmen, entließ den damaligen Windows-Chef Steven Sinofsky im November 2012 und gab im August 2013 den vorzeitigen Rücktritt des langjährigen CEO Steve Ballmer bekannt. Der derzeitige Leiter der Windows-Abteilung, Terry Myerson, arbeitet Berichten zufolge bereits intensiv daran, die fragwürdigeren Design- und Funktionsentscheidungen seiner Vorgänger rückgängig zu machen. Zu den großen Änderungen, die Berichten zufolge im nächsten großen Windows-Update mit dem Codenamen „Threshold“ (Schwellenwert) vorgenommen werden, gehören die Rückkehr eines vollständigen Startmenüs und die Möglichkeit, Windows 8 Style UI-Apps (auch als „Metro“ bezeichnet) in separaten Fenstern auf dem Desktop auszuführen.
Zukünftige Versionen und Funktionen für Windows 8 sind noch in Bewegung, aber Microsoft wird voraussichtlich 2014 erneut auf das vereinheitlichte Ziel des Betriebssystems zusteuern.
